Wäre Johannes Gutenberg, der Erfindung der Buchdruckerkunst, in seiner Zeit als Schwarzkünstler bezeichnet worden, so hätte er das Inquisitionsgericht fürchten müssen, denn ein Schwarzkünstler ist im späten Mittelalter ein Magier, der mit dem Teufel im Bunde steht. Der Buchdrucker der ersten gedruckten Bibel mit dem Teufel im Bund? Um 1440 für die Kirche undenkbar. Heute ist dagegen die Metapher Jünger der Schwarzen Kunst ein Synonym für den Buchdruck geworden. Wie erklärt sich dieser Wandel? Was hat Gutenbergs Erfindung mit Zauberei zu tun? Ein Blick in den aktuellen Brockhaus vermerkt unter dem Stichwort ‘Schwarze Kunst’:
„Bezeichnung für 1) die schwarze Magie; 2) die Buchdruckerkunst.“ [1]