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Schwarze Kunst: Magie, druckgrafische Kunst und Metapher

Georg Heinrich Mahncke.Mitglied der Buchdruckerkunst,Geb. 1774. Er wird flankiert von Guttenberg und Faustus. Über ihm Typographia.

 

Wäre Johannes Gutenberg, der Erfindung der Buchdruckerkunst, in seiner Zeit als Schwarzkünstler bezeichnet worden, so hätte er das Inquisitionsgericht fürchten müssen, denn ein Schwarzkünstler ist im späten Mittelalter ein Magier, der mit dem Teufel im Bunde steht. Der Buchdrucker der ersten gedruckten Bibel mit dem Teufel im Bund? Um 1440 für die Kirche undenkbar. Heute ist dagegen die Metapher Jünger der Schwarzen Kunst ein Synonym für den Buchdruck geworden. Wie erklärt sich dieser Wandel? Was hat Gutenbergs Erfindung mit Zauberei zu tun? Ein Blick in den aktuellen Brockhaus vermerkt unter dem Stichwort ‘Schwarze Kunst’:

„Bezeichnung für 1) die schwarze Magie; 2) die Buchdruckerkunst.“ [1]

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Immaterielles UNESCO-Kulturerbe des Buchbinderhandwerks nun auch in Deutschland anerkannt

Heftlade

 „Wir sind stolz, dass auf unseren Antrag hin das Buchbinderhandwerk mit in den Kreis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden ist…“ [1]

So äußerte sich Maik Beckmann, Vorsitzender des Bundes Deutscher Buchbinder zur Aufnahme des Buchbinderhandwerks in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes durch die deutsche UNESCO-Kommission. So geschehen am 19. März 2021. Neben der Morsetelegrafie und den Künstlerischen Drucktechniken des Hochdrucks, Tiefdrucks, Flachdrucks und Durchdrucks ist mit dem Buchbinderhandwerk ein weiteres Kulturerbe in die Liste aufgenommen worden, das der Kulturgeschichte der Medien zuzurechnen ist.

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Druckkunst und Kunst in der Lithographie-Werkstatt Eichstätt

Li Portenlänger druckt die Arbeit von Renate Gehrcke, Pappenheim

Im vergangenen Jahr widmete Li Portenlänger den Jahresdruck 2019 der Lithographie-Werkstatt Eichstätt dem Hofbaumeister und italienischen Architekten Maurizio Pedetti. Anlass war dessen 300jähriger Geburtstag. Von 1750 bis zu seinem Tode 1799 war Pedetti unter vier Fürstbischöfen Hofbaudirektor und Hofkammerrat in Eichstätt. Pedetti war der letzte Hofbaumeister des Fürstbistums Eichstätt an der Wende vom Rokoko zum Klassizismus.

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Bilderdruck als Druckkunst

Der Formschneider. Quelle: Wkipedia

An den Umstand, dass Drucken und Kunst einmal in enger Verbindung gestanden haben, daran erinnert das heute noch weithin bekannten Synonym für „Drucken“ als „Schwarze Kunst“. Hinzu kommt die Erinnerung an die seit 1740 verbriefte Begrüßung der Zunftgenossen der Buchdrucker-, Schriftsetzer und Lithografen mit „Gott grüß‘ die Kunst“, auf den mit „Gott grüße sie“ zu antworten war. Mit der „Schwarzen Kunst“ ist nicht Magie oder Zauberei moderner Technologien gemeint, sondern die schwarze Druckfarbe, die zur Einfärbung von Druckformen verwendet wurde, um das Bild meist einfarbig auf Papier zu vervielfältigen. Farbig wurden die gedruckten Bilder der Frühzeit erst durch nachträgliche manuelle Einfärbung, später auch durch andere druckgrafische Verfahren, die in diesem Beitrag erläutert werden.

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Tag der Druckkunst

Drucken + Kunst = Druckkunst

Jeweils am 15. März findet jährlich bundesweit der Tag der Druckkunst statt, um auf die Bedeutung des immateriellen UNESCO-Kulturerbes der Künstlerischen Drucktechniken aufmerksam zu machen.

„Gedruckte Text- und Bildmedien sind seit mehr als 500 Jahren Teil der europäischen Kultur und Wissensgesellschaft. In Deutschland stehen Johannes Gutenberg und Albrecht Dürer stellvertretend für die Anfänge dieser Innovation.“[1]

Zugleich stehen diese beiden Namen für eine kulturgeschichtlich gewachsene Doppeldeutigkeit des Kunstbegriffs. Diese Doppeldeutigkeit reflektiert dieser Beitrag.

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