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Zwischen Morsecode und digitaler Fonttechnologie Teil 7: Der Quantensprung vom Fotosatz zum Lichtsatz

Der Quantensprung vom Fotosatz zum Lichtsatz

Die fotografische Technik hinterließ erst gut 100 Jahre nach ihrer Erfindung deutliche Spuren in der Fonttechnologie. Der Fotosatz begann sich zuerst in den USA ab den 1950er Jahren und in Deutschland erst in den 1960er Jahren auszubreiten. Vom Fotosatz zum Lichtsatz war es dann ein Quantensprung in eine komplett neue durch den Computer dominierte digitalisierte Fonttechnologie. Dieser Quantensprung lag zeitlich parallel zur Weiterentwicklung der Fotosatztechnik. Mit der Bezeichnung Quantensprung sei darauf hingewiesen, dass der Lichtsatz keineswegs ein synonymer Begriff für den Fotosatz [1] ist. Lichtsatz war ebenso wenig ein „Fotosatz der dritten Generation“,[2] was den Anschein erwecken könnte, der Lichtsatz sei eine verbesserte Form des Fotosatzes. Es ging stattdessen um nicht weniger als das Ende der materiellen Bleisatztechnik und der Fotosatztechnik. Materielle Schriftbildträger, ob Bleilettern oder fotografisch hergestellt, wurden im Lichtsatz durch elektronische Schriftimpulse einer rein digitalen und computergestützten Fonttechnologie ersetzt. Die Genealogie dieses Quantensprungs bedarf einer mehrdimensionalen Betrachtung. Darum geht es im 7. Teil dieser Blog-Artikelserie.

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Wurde in Deutschland die “Erkärung der Rechte und Pflichten des Menschen und des Bürgers” der Revolution von 1789 bereits im selben Jahr in Landau gedruckt?

 

Titelblatt des Landauer Dokuments der Druckerei Glöckner, Birnbaum und Kompagnie

 

Der Historiker und Ethnologe Helmut Seebach beschäftigt sich aktuell mit den Freiheitskämpfen in der Pfalz. Bei seinen Recherchen stieß er in Landau auf ein interessantes gedrucktes Dokument.

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Zwischen Morsecode und digitaler Fonttechnologie Teil 6: Typografie nach Augenmaß und Typomaß

Teil 6: Typografie nach Augenmaß und Typomaß

Die analoge Typografie: Bleilettern mit Winkelhaken und Typometer

Gutenberg hat nicht den Druck erfunden; den beherrschten die Chinesen bereits 600 Jahre vor ihm. Gutenberg hat die Typografie erfunden und dazu zählt all das, was heute in modernen Lehrbüchern, etwas geschichtsvergessen, in Mikrotypografie und Makrotypografie unterteilt wird. Seit der Erfindung Gutenbergs hat sich ein typografisches Wissen akkumuliert, das kein Verfallsdatum kennt. Die Fonttechnologie wurde durch Fotosatz, Lichtsatz, Desktop Publishing (DTP) und Web-Publishing mehrmals revolutioniert, aber die analoge Typografie Gutenbergs hat in der Digitalität der Fonttechnologie weiterhin ihre Gültigkeit behalten. Durch Maß und Zahl wurden zwar die technischen Werkzeuge der Typografie revolutioniert, nicht aber ihre grundlegenden Parameter.

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Immaterielles UNESCO-Kulturerbe des Buchbinderhandwerks nun auch in Deutschland anerkannt

Heftlade

 „Wir sind stolz, dass auf unseren Antrag hin das Buchbinderhandwerk mit in den Kreis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden ist…“ [1]

So äußerte sich Maik Beckmann, Vorsitzender des Bundes Deutscher Buchbinder zur Aufnahme des Buchbinderhandwerks in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes durch die deutsche UNESCO-Kommission. So geschehen am 19. März 2021. Neben der Morsetelegrafie und den Künstlerischen Drucktechniken des Hochdrucks, Tiefdrucks, Flachdrucks und Durchdrucks ist mit dem Buchbinderhandwerk ein weiteres Kulturerbe in die Liste aufgenommen worden, das der Kulturgeschichte der Medien zuzurechnen ist.

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