Peter Neumann, eine wichtige Persönlichkeit der Druckgeschichte, ist verstorben

Peter Neumann (Foto Sivia Werfel)

Immer engagiert in der Welt des Drucks, der Schrift und der Gestaltung war er ein Leben lang beruflich und ehrenamtlich unterwegs. Am 7. August 2021 verstarb im Alter von 94 Jahren Peter Neumann, dessen kritische und gleichzeitig konstruktive Stimme uns nicht nur im IADM fehlen wird.

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In Leipzig am 20. September 1926 geboren, studierte er nach einer Schriftsetzerlehre an der Münchener Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker und arbeitete danach, seit 1953, in verschiedenen Leitungsfunktionen der Druckindustrie, zuletzt als Geschäftsführer der Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH. Besondere Anerkennung für seine Leistungen in vielen Vereinen der Branche, der Sprach- und Literaturförderung erfuhr er 1990 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Wir haben mit ihm einen Zeitzeugen verloren, im besten Sinne einen Bürger, der reflexiv sich einlassend bis zuletzt seinen Mitgestaltungswillen bewahrt hatte. Zeugnisse seines bewegten Lebens finden sich in drei von ihm verfassten und verlegten autobiographischen Erinnerungen: „Jugendjahre“ (2018), „Lehrjahre in der Nachkriegszeit“ (2019) und „Berufsjahre 1952 bis 1973“. Sein Leben, die gesellschaftlichen Entwicklungen und die Druckindustrie sezierend sind diese drei Bände eine einmalige Hinterlassenschaft, da Generationen an Historikern damit eine authentische Quelle zu Analyse und Bewertung unserer Zeit an die Hand bekommen haben.

Bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Druck- und Medientechnik durch die Beschäftigten und Unternehmer lassen wir ihn mit einem 2018 veröffentlichten Zitat zu Wort kommen, in Würdigung seiner über ihn hinausgehenden Ausstrahlung.

„Die (jungen Leute) haben ja heute eine ganz andere Denke. […] Bei uns ging es ja vom Handwerk zur industriellen Fertigung, erst mechanisch, dann automatisch. Also diese Entwicklung haben sie nicht mitgemacht und die haben ja auch ganz andere Zukunftsvisionen.“

Peter Neumann erkannte den stetigen Wandel als Realität an und konnte mit ihm konstruktiv umgehen. Das haben wir von ihm gelernt und werden uns stets daran erinnern.

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