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Zwischen Morsecode und digitaler Fonttechnolgie Teil 2: Von der Schreibmaschine zum Fernschreiber

Aktualisierter Blog-Beitrag

Abbildung 1: Inventar-Nr.: NKg/00329 Künstler: Dänemark, Kopenhagen, Rasmus Malling Hansen (1835-1890) Gegenstand: Skrivekugle (Schreibkugel) des Nietzsche, Friedrich (1844-1900) Datierung: Um 1882 Technik: Feinmechanikerarbeit, Gravur Material: Messing, Stahl

„Diese Maschine ist delicat wie ein kleiner Hund und macht viel Noth – und einige Unterhaltung.“

Dieses Urteil fällte Friedrich Nietzsche am 17.03.1882 über seine erste Schreibmaschine. Sie funktionierte ganz mechanisch, bereitete ihm aber offensichtlich technische Probleme, denn er schrieb am 23.03.1882,

„die Schreibmaschine verweigert seit vorgestern ihren Dienst; ganz rätselhaft! Alles in Ordnung! Aber kein Buchstabe ist zu erkennen.“

Zit. nach: Monika Disser M.A.: Friedrich Nietzsche und das Experiment Schreibmaschine.

Heute haben PC und Tablets die Schreibmaschine längst ersetzt. In der Genealogie des Computers und der digitalen Schriftenfonts zeigt sich aber noch die technikhistorische Spur zwischen der Mechanik der Typenhebel einer Schreibmaschine und den heutigen Computerschriften in PCs, Tablets und Smartphones. Das Ziel dieses 2. Teils des Blog-Beitrags ist es, diese Spur wiederzufinden.

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Zwischen Morsecode und digitaler Fonttechnologie Teil 1: Die Elektrifizierung des Alphabets

 

Abbildung 1. Erstes Morsetelegramm von 1837

Am 4. September 1837 demonstriert der Maler Samuel Morse im Repräsentantenhaus in Washington die erste Fernübertragung einer Nachricht mit elektromagnetisch kodierten Zeichen. Die Übertragung des kryptischen Zahlencodes “214-36-2-58-112-04-01837” ergibt nach der Dekodierung durch den Empfänger den Satz „Successful experiment with telegraph. September 4th 1837.“ ( siehe Abbildung 1 oben)

Mit der ersten öffentlichen Demonstration eines Schreibtelegrafen zur Übertragung einer elektrisch kodierten Textbotschaft begann im 19. Jahrhundert die Epoche der digitalen Medien. Die Elektrizität machte dies möglich, aber die elektrischen Signale waren noch nach analog. 

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Das Gutenberg-Museum lädt wieder herzlich ein

Ausschnitt aus dem Flyer des Gutenberg-Museums

Pressemitteilung des Gutenberg Museums

Nach neunwöchiger coronabedingter Schließung durfte das Gutenberg-Museum ab 19. Mai wieder Besucher*innen begrüßen. Pünktlich zur Wiedereröffnung wurde die Präsentation “Von der Keilschrift zum Emoji” eröffnet. Die Kabinett-Ausstellung verspricht kurzweilige Unterhaltung und spannende Einblicke für die ganze Familie. Im Mittelpunkt steht der Sachbuch-Comic “Es steht geschrieben”, illustriert von Vitali Konstantinov.

Die Präsentation lädt ein zu Streifzügen durch die Geschichte von mehr als 100 Schriften aus der ganzen Welt und zeigt u.a. die “Tengwar”-Schrift der Elben aus J.R. Tolkiens Epos “Herr der Ringe”. Das Gutenberg-Museum zeigt die Originalzeichnungen des aus Odessa stammenden Illustrators, die zunächst noch ohne Text ausgeführt sind und erst später am Computer durch Schriftelemente ergänzt wurden. Exemplarisch wird so auch der Entstehungs- und Druckprozess zeitgenössischer Comics demonstriert.

Die Präsentation lädt ein zu Streifzügen durch die Geschichte von mehr als 100 Schriften aus der ganzen Welt und zeigt u.a. die “Tengwar”-Schrift der Elben aus J.R. Tolkiens Epos “Herr der Ringe”. Das Gutenberg-Museum zeigt die Originalzeichnungen des aus Odessa stammenden Illustrators, die zunächst noch ohne Text ausgeführt sind und erst später am Computer durch Schriftelemente ergänzt wurden. Exemplarisch wird so auch der Entstehungs- und Druckprozess zeitgenössischer Comics demonstriert.

Ausschnitt aus dem Flyer des Gutenberg-Museums
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Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 25.05. bis 01.06.2020

Das Museum hat am Pfingstsonntag, 31.05.2020 geschlossen, am Pfingstmontag, 01.06.2020 ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Bitte beachten Sie für den Museumsbesuch unser Hygiene- und Sicherheitskonzept:
Im Gutenberg-Museum können alle Ausstellungsräume und der Druckladen zu den üblichen Öffnungszeiten besucht werden. Es ist nicht nötig, für den Museumsbesuch ein bestimmtes Zeitfenster im Voraus zu buchen, für den Besuch des Druckladens bitten wir um Voranmeldung. Während des Museumsbesuchs müssen alle Besucher*innen Mund und Nase bedecken. Um die Beachtung unseres Wegeleitsystems und der Abstandsmarkierungen wird gebeten. Es stehen zur Handdesinfektion Desinfektionsspender bereit.


Montag, 25.05.2020, 9.00-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen (max. 4 Personen eines Haushalts). Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Dienstag, 26.05.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 27.05.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Donnerstag, 28.05.2020, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Kleingruppen (max. 4 Personen eines Haushalts). Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 28.05.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 29.05.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 29.05.2020, 13.30-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen (max. 4 Personen eines Haushalts). Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Samstag, 30.05.2020, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 30.05.2020, 10.00-15.00 Uhr  
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums (derzeit nur mit Voranmeldung!)
für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 4 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag, (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Samstag, 30.05.2020, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums
Sonntag, 31.05.2020 (Pfingsten)
Museum geschlossen

Montag, 01.06.2020
Museum geöffnet von 11 bis 17 Uhr

Montag, 01.06.2020, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Mainz, den 22.05.2020
Dr. Annette Ludwig
Direktorin



 
Landeshauptstadt Mainz
Gutenberg-Museum

Postfach 38 20
55116 Mainz
Liebfrauenplatz 5
Tel 0 61 31 – 12 22 11
Fax 0 61 31 – 12 34 88
www.gutenberg-museum.de
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Druckkunst und Kunst in der Lithographie-Werkstatt Eichstätt

Li Portenlänger druckt die Arbeit von Renate Gehrcke, Pappenheim

Im vergangenen Jahr widmete Li Portenlänger den Jahresdruck 2019 der Lithographie-Werkstatt Eichstätt dem Hofbaumeister und italienischen Architekten Maurizio Pedetti. Anlass war dessen 300jähriger Geburtstag. Von 1750 bis zu seinem Tode 1799 war Pedetti unter vier Fürstbischöfen Hofbaudirektor und Hofkammerrat in Eichstätt. Pedetti war der letzte Hofbaumeister des Fürstbistums Eichstätt an der Wende vom Rokoko zum Klassizismus.

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Ein Medienereignis vor 50 Jahren: Die Mondlandung

BilDquelle und Bildrechte: https://www.kulturbesitz.de/

Das Zeitungsmuseum in Wadgassen ist alles andere, aber nicht hinter dem Mond. Vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Das war nicht nur für die Menschheit ein ganz besonderes Ereignis, sondern auch für die Medien. Das Zeitungsmuseum in Wadgassen zeigt aus diesem Anlass noch bis zum 11. Oktober 2020 die bereits 2019 eröffnete Sonderausstellung mit zahlreichen Exponate zur ersten Mondlandung der NASA, kindgerecht aufbereitet, gerade für die Besucher, die dieses Ereignis wegen ihres Alters nicht live miterleben konnten. Aber auch die 60-plus-Generation kommt auf ihre Kosten. Die zahlreichen Exponate aus der Welt des Kinos und der Comics ebenso wie 3-D-Bilder zum Klicken, aber ganz ohne Strom und ohne Computer, lassen so manchen Erwachsenen schmunzeln und selbstvergessen in alten Erinnerungen schwelgen.

Noch bis zum 31. Mai 2020 gewährt das Zeitungsmuseum in Wadgassen zu seinem 15 jährigen Jubiläum Einblicke in seine Schatzkammer zur Zeitungsgeschichte. Gezeigt werden die wertvollsten, interessantesten und auch kuriosesten Exponate aus der Sammlung des DZM.

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Messe BuchDruckKunst im Museum für Arbeit in Hamburg

Eine Messe Für Freunde, Liebhaber und Sammler schöner Bücher

Für die Freunde, Liebhaber und Sammler erlesener gedruckter und schön gebundener Bücher gilt die Messe BuchDruckKunst vom 27. bis 29.März 2020 im Museum der Arbeit in Hamburg gleichsam als Highlight. Über 50 Künstler und Editionen zeigen ihre erlesenen Werke in den zwei Stockwerken der „Alten Fabrik“ des Museums der Arbeit.

Es gibt in diesem Zeitraum im Museum der Arbeit nicht nur erlesene Bücher zu sehen und zu kaufen, sondern auch die Praxis der handwerklichen Techniken des Drucks, des Bilderdrucks, des klassischen Buchbinde-Handwerks und der Herstellung von handgeschöpften Papieren werde live vorgeführt.

Noch bis zum 31. Mai 2020 gewährt das Zeitungsmuseum in Wadgassen zu seinem 15 jährigen Jubiläum Einblicke in seine Schatzkammer zur Zeitungsgeschichte. Gezeigt werden die wertvollsten, interessantesten und auch kuriosesten Exponate aus der Sammlung des DZM.

Das Zeitungsmuseum in Wadgassen ist alles andere, aber nicht hinter dem Mond. Vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Das war nicht nur für die Menschheit ein ganz besonderes Ereignis, sondern auch für die Medien. Das Zeitungsmuseum in Wadgassen zeigt aus diesem Anlass noch bis zum 11. Oktober 2020 zahlreiche Exponate zur ersten Mondlandung der NASA, kindgerecht aufbereitet, gerade für die Besucher, die dieses Ereignis wegen ihres Alters nicht live miterleben konnten.

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Tag der Druckkunst 2020 im Gutenberg-Museum

Achtung! Wegen des Corona-Virus bleibt das Gutenberg-Museum vorerst bis zum 13. April 2020 geschlossen.

Jede Menge Druck zum Tag der Druckkunst im Gutenberg-Museum in Mainz

Der renommierte Schriftgestalter Erik Spiekermann

Führungen, Druckaktionen und „Offene Werkstatt“ am 14./15. März im Gutenberg-Museum.

Workshop mit Schriftgestalter Erik Spiekermann am 7. März

 

PRESSEMITTEILUNG

Vorsichtsmaßnahme gegen Ausbreitung des Corona-Virus:
Gutenberg-Museum Mainz bis Ostermontag geschlossen – Alle Veranstaltungen abgesagt

Mainz. Bedingt durch die Maßnahmen der Landeshauptstadt Mainz zum Schutz der Bevölkerung gegen Infektionen mit dem Corona-Virus bleiben das Gutenberg-Museum und sein Druckladen ab sofort bis einschließlich Ostermontag, 13. April 2020, für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Auch sämtliche in diesem Zeitraum in Museum oder Druckladen geplante Veranstaltungen finden nicht statt. Diese Vorsichtsmaßnahme ordnete die Stadt Mainz als Träger am späten Mittwochnachmittag mit sofortiger Wirkung an.

„Die Entscheidung, das Museum für gut vier Wochen zu schließen, wurde aufgrund der großen Zahl von Besuchern auch internationaler Herkunft getroffen und ist rein präventiv“, betont Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig. Weder in der Belegschaft noch unter den Besuchern habe es einen Verdachtsfall gegeben. „Wir bedauern außerordentlich, dass dieser Schritt notwendig ist“, so Ludwig. „Aber die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter steht für uns an allererster Stelle.“

Auch die im Römischen Kaiser untergebrachte Spezialbibliothek für Buch- und Schriftgeschichte des Gutenberg-Museums ist von der Schließung betroffen. Über das Online-Portal der Bibliothek auf der Website des Museums (www.gutenberg-museum.de) kann weiterhin in den Beständen recherchiert werden. Auch aktuelle Informationen zur Schließung sind auf der Homepage des Museums und auf der Homepage der Stadt Mainz (www.mainz.de) abrufbar.

Ansprechpartner:

Dr. Annette Ludwig, Direktorin,
Tel. 06131 / 12 26 40, E-Mail: gutenberg-museum@stadt.mainz.de

Brigitte Specht M.A., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Tel. 06131 / 12 42 36, E-Mail: brigitte.specht@stadt.mainz.de

Mainz, den 12.03.2020

Dr. Annette Ludwig

Direktorin

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Material und Bewegung erscheinen in neuem Licht

Das Gutenberg-Museum präsentiert Projekt „Raum-Licht“ in seinem bauhaus.labor im Innenhof

 

PRESSEMITTEILUNG

Vorsichtsmaßnahme gegen Ausbreitung des Corona-Virus:
Gutenberg-Museum Mainz bis Ostermontag geschlossen – Alle Veranstaltungen abgesagt

Mainz. Bedingt durch die Maßnahmen der Landeshauptstadt Mainz zum Schutz der Bevölkerung gegen Infektionen mit dem Corona-Virus bleiben das Gutenberg-Museum und sein Druckladen ab sofort bis einschließlich Ostermontag, 13. April 2020, für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Auch sämtliche in diesem Zeitraum in Museum oder Druckladen geplante Veranstaltungen finden nicht statt. Diese Vorsichtsmaßnahme ordnete die Stadt Mainz als Träger am späten Mittwochnachmittag mit sofortiger Wirkung an.

„Die Entscheidung, das Museum für gut vier Wochen zu schließen, wurde aufgrund der großen Zahl von Besuchern auch internationaler Herkunft getroffen und ist rein präventiv“, betont Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig. Weder in der Belegschaft noch unter den Besuchern habe es einen Verdachtsfall gegeben. „Wir bedauern außerordentlich, dass dieser Schritt notwendig ist“, so Ludwig. „Aber die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter steht für uns an allererster Stelle.“

Auch die im Römischen Kaiser untergebrachte Spezialbibliothek für Buch- und Schriftgeschichte des Gutenberg-Museums ist von der Schließung betroffen. Über das Online-Portal der Bibliothek auf der Website des Museums (www.gutenberg-museum.de) kann weiterhin in den Beständen recherchiert werden. Auch aktuelle Informationen zur Schließung sind auf der Homepage des Museums und auf der Homepage der Stadt Mainz (www.mainz.de) abrufbar.

Ansprechpartner:

Dr. Annette Ludwig, Direktorin,

Tel. 06131 / 12 26 40, E-Mail: gutenberg-museum@stadt.mainz.de

Brigitte Specht M.A., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

Tel. 06131 / 12 42 36, E-Mail: brigitte.specht@stadt.mainz.de

Mainz, den 12.03.2020

Dr. Annette Ludwig

Direktorin

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Gutenberg-Museum macht auf der “art Karlsruhe” Druck

Unter dieser doppeldeutigen Überschrift bewirbt das Gutenbergs-Museum Mainz seine Präsenz auf der Karlsruher Kunstmesse „art Karlsruhe“ für Klassische Moderne und Gegenwartskunst. Die Messe findet vom 13.02. bis 16. 02. 2020 auf dem Messegelände in Karlsruhe statt. Sie bietet mit ihren jährlich 50 000 Besucherinnen und Besuchern mit mehr als 200 Ausstellern ein umfangreiches Angebot von Galerieprogrammen über One-Artist-Shows bis zu einem vielseitigen Rahmenprogramm.

Gegenwart(skunst) nimmt das Gutenberg-Museum mit seiner Präsentation wörtlich. Mit einem „Druckladen“ können von den Besuchern der Messe unter Anwesenheit fachkundlicher Anleitung Postkarten mit den Insignien des Bauhauses eigenständig bedruckt werden. Der Druck der Postkarte macht auf die bis einschließlich 22. März 2020 verlängerte aktuelle Sonderausstellung des Gutenberg-Museums in Mainz zum 100. Geburtstag des Bauhauses aufmerksam. Die Ausstellung – „ABC Avantgarde-Bauhaus-Corporate Design“ ist der zentrale Beitrag des Landes Rheinland-Pfalz zum Bauhaus Jubiläumsjahr.

Der Brückenschlag ist subtil. Mit dem Zitat der Bauhauskünstlers Lázló Moholy-Nagy

„Die Typografie ist ein Instrument der Mitteilung“

und Carl Zaubitzer

„(Es wäre) für die Zukunft besser, das weibliche Geschlecht von der Druckerei fernzuhalten“

entsteht ein zweiter, eher virtueller Druck. Trotz ihrer modernen Konzepte bleiben die Bauhauskünstler in ihrem Denken über die Rolle der Frau und in der Praxis ihrer Akademiegepflogenheiten in den gesellschaftlichen Bedingungen des frühen 20. Jahrhunderts stark verhaftet. So dichtete der Bauhauskünstler Oskar Schlemmer in Dessau den Vers:

“Wo Wolle ist, ist auch ein Weib, das webt, und sei es nur zum Zeitvertreib.”

Folgerichtig war die Weberei des Bauhauses ab 1920 eine reine Frauenklasse.

Das Bauhaus hat mit seiner 1925 in Dessau gegründeten Werkstatt für „Druck und Reklame“ auch den Grundstein für eine Ausbildung im Feld der „Reklame“ gelegt. Dafür steht in der Sonderausstellung des Gutenbergs-Museums das „C“ für Corporate Design im Titel der Ausstellung. Hinter dem Corporate Design verbirgt sich die Einheitlichkeit der Gestaltung für eine Marke.

Reklame nannte es das Bauhaus, noch ohne den negativen Beigeschmack, den wir heute dabei empfinden. Heute nennen wir es Werbung. Fokussierte das Bauhaus die „Reklame“ noch auf die Typografie, so weitete die spätere Werbung ihre Wirkungen auf das Bild aus. Die Rolle der Frau in der Werbung wird darin nicht besser. Von der treusorgenden Hausfrau zum Sexobjekt in der Werbung. Der Künstler der Pop-Art wie beispielsweise Mel Ramos thematisiert mit seinen Grafiken diese „steile Karriere“ der Frau in der Werbung. Seine Werke sind u.a. auf der art Karlsruhe ausgestellt.

Wie auch immer sich die Kultur der letzten 100 Jahre gewandelt hat, sie braucht weiterhin Druck und das im doppelten Sinn, durch den typografischen Druck ebenso wie durch die Avantgarde der Frauen und Me too. Kunst und Druckkunst sind dafür die richtigen Vehikel.


PRESSEMITTEILUNG

Gutenberg-Museum kommt
bei Kunstmesse-Besuchern gut an

Zahlreiche Interessierte bedrucken am Stand des Weltmuseums

Postkarten mit Bauhaus-Insignien.

Mainz/Karlsruhe. Auf sehr großen Zuspruch trifft der Stand des

Gutenberg-Museums auf der Kunstmesse “art KARLSRUHE“, auf der sich das Weltmuseum der Druckkunst noch bis Sonntag, 16. Februar, präsentiert. Zahlreiche Kunstsammler, Museumsfachleute und andere Interessierte nutzten bereits an den ersten beiden Messetagen das Angebot, am Stand H1/V11 unter fachkundiger Anleitung mit Zitaten berühmter Bauhäusler versehene Postkarten mit bunten Bauhaus-Insignien zu bedrucken und sich gleichzeitig über die vielfältigen Angebote des Gutenberg-Museums in Mainz zu informieren.

„Wir sind beeindruckt von der großen Resonanz auf unseren Messeauftritt“, erklärt Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig. „Und davon, dass unser Angebot mit dem Schwerpunkt ,Druckgrafik‘ so vielen Besuchern Lust macht, nach Mainz zu kommen und unser Museum, sowie die Sonderausstellung, die wir noch bis einschließlich Sonntag, 22. März zeigen, zu besuchen.“

Ansprechpartner:

Dr. Annette Ludwig, Direktorin, Tel. 06131 / 12 26 40, E-Mail:

gutenberg-museum@stadt.mainz.de

Brigitte Specht, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 06131 / 12 42 36 ,

E-Mail: brigitte.specht@stadt-mainz.de

Mainz, den 14.02.2020


Dr. Annette Ludwig

Direktorin

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Druckindustrie 4.0 oder der Tunnelblick in die Technikgeschichte

ChromolithograPhie-Abteilung einer Druckerei um 1900
Quelle:http://www.solingen-internet.de/si-hgw/imprimatur/druckerei1900.htm

Industrie 4.0, Arbeit 4.0, Druckindustrie 4.0, Schule 4.0…, eigentlich kann man es nicht mehr hören, überall, wo es um Digitalisierung geht, taucht sie fast zwangsläufig auf – die 4.0.

Vier Punkt Null verweist auf die vierte industrielle Revolution, in der wir uns derzeit befinden sollen. Worin die anderen drei bestanden haben, darüber findet man bei 4.0 nur wenig.

Dieser Blogbeitrag erläutert, was sich hinter der Metapher „4.0“ verbirgt. Es wird zu Beginn der Frage nachgegangen, von welchem Modell der Technikgeschichte hier ausgegangen wird. In einem zweiten Schritt stellt der Beitrag diesem Technikmodell die Grundzüge eines alternativen Modells der Druck- und Mediengeschichte gegenüber.

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Bilderdruck als Druckkunst

Der Formschneider. Quelle: Wkipedia

An den Umstand, dass Drucken und Kunst einmal in enger Verbindung gestanden haben, daran erinnert das heute noch weithin bekannten Synonym für „Drucken“ als „Schwarze Kunst“. Hinzu kommt die Erinnerung an die seit 1740 verbriefte Begrüßung der Zunftgenossen der Buchdrucker-, Schriftsetzer und Lithografen mit „Gott grüß‘ die Kunst“, auf den mit „Gott grüße sie“ zu antworten war. Mit der „Schwarzen Kunst“ ist nicht Magie oder Zauberei moderner Technologien gemeint, sondern die schwarze Druckfarbe, die zur Einfärbung von Druckformen verwendet wurde, um das Bild meist einfarbig auf Papier zu vervielfältigen. Farbig wurden die gedruckten Bilder der Frühzeit erst durch nachträgliche manuelle Einfärbung, später auch durch andere druckgrafische Verfahren, die in diesem Beitrag erläutert werden.

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