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IADM-Fachttagung ‘Der Stein des Senefelder: Ein druckgeschichtliches Kulturerbe’

Foto Ulrike Engels

Anlass für das Tagungsthema der IADM-Jahrestagung

Angeregt durch eine Ausstellungseröffnung in Li Portenlängers Lithographiewerkstatt Eichstätt, einem jährlichen Treffpunkt von Internationalen Künstler*innen, die dort lithographische Projekte verwirklichen, entwickelte Harry Neß, der Vorsitzende des IADM, die Idee für einen Kulturpfad Senefelder im Altmühltal. Der historische Steinbruch für den Solnhofener Lithostein, ohne den die Erfindung der Lithographie durch Alois Senefelder nicht denkbar gewesen wäre, liegt ganz in der Nähe von Eichstätt.
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Gutenberg-Preis 2022 der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft und der Landeshauptstadt Mainz

Den Gutenberg-Preis der Internationalen Gutenberg- Gesellschaft in Mainz e.V. und der Landeshauptstadt Mainz erhalten 2022 erstmalig zwei Kandidaten: Prof. Dr. Jeffrey F. Hamburger, Kenner spätmittelalterlicher Buchmalerei und des Übergangs in die Druck-Ära und Eckehart SchumacherGebler, Drucker und Professor für Druckkunst.

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Gautschen an der HTWK Leipzig am 29.06.2022

»Nach zwei Jahren, in denen das Gautschen nicht möglich war, [wird] am 29.6., ab 16 Uhr, wieder an der HTWK gegautscht. Ich […] freue mich über jeden Besucher.« Das schreibt Michael Reiche, der Leiter des Gautschkomitees an der Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur. Eine schöne Tradition findet wieder ihre Fortsetzung. Wir freuen uns auch.

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Tag der Druckkunst am 15. März 2022

Offene Frühlingswerkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums Mainz

Der Druckladen des Gutenberg-Museums bietet zum „Tag der Druckkunst“ am 15. März von 9 bis 17 Uhr künstlerische Druckangebote und fachkundig begleitetes Drucken an historischen Druckpressen für Liebhaberinnen und Liebhaber der schwarzen Kunst an.
Am 15. März 2018 wurden die traditionellen Drucktechniken in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission aufgenommen. Seitdem findet immer am 15. März der „Tag der Druckkunst“ statt. In einer Vielzahl von Veranstaltungen wird rund um diesen Tag bundesweit und teilweise sogar im europäischen Ausland eindrucksvoll bewiesen, wie lebendig dieses Kulturerbe ist. Auch der Druckladen des Gutenberg-Museums ist dieses Jahr wieder dabei!

Im Fachbereich des Druckladens erwacht der Frühling: Frühlingskarten mit Naturmaterialien und Frühlingstexte stimmen auf die lebendige Jahreszeit ein. Unter fachkundiger Anleitung unserer Mitarbeitenden entstehen mit verschiedenen Drucktechniken künstlerisch-kreative Druckerzeugnisse. Zum Einsatz kommt die Technik des Bürstenabzugs – dabei werden die Besucher:innen an den Handabzugspressen in die Geheimnisse der schwarzen Kunst eingeweiht.

Der Druckladen, das museumspädagogische Vermittlungsangebot des Gutenberg-Museums.      (© Gutenberg-Museum, Foto: Carsten Costard)

 

Geeignet ist das Angebot für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene. Kosten: 5/4 Euro Werkstattbeitrag

(Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de).

Ansprechpartnerinnen:

Dr. Anett Göthe, Kuratorin
Tel. 06131 / 12 26 40, E-Mail: gutenberg-museum@stadt.mainz.de

Martina Illner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Tel. 06131 / 12 26 79, E-Mail: martina.illner@stadt.mainz.de

 

 

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IADM-Jahrestagung 2022 16. bis 19. Juni 2022 in Eichstätt Der Stein des Senefelder: ein druckgeschichtliches Kulturerbe

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Das Tagungsprogramm

Donnerstag, 16. Juni 2022

Ankunft und Unterbringung in optionierten Zimmern: Gästehaus St. Walburg – Marienhaus, Walburgiberg 6, Eichstätt. Buchung bis spätestens 1. Mai 2022: gaestehaus.kloster.st.walburg@bistum-eichstaett.de oder Tel.: 08421/ 98870. Bitte die Buchung unter dem Kennwort: „IADM“ vornehmen. Bitte unbedingt beachten: Die Buchung im Gästehaus St. Walburg ist noch keine Anmeldung zur Tagung! Eine verbindliche Anmeldung zur Tagung erfolgt erst durch Überweisung der Teilnahmegebühr bis spätestens 07. Juni 2022 auf das Konto des IADM (siehe unten)

Unterbringung nach eigener Wahl: Touristinformation, Domplatz 8, Telefon: 08421/ 6001-408

18.00 Uhr IADM- Mitgliederversammlung in der „Lithographie-Werkstatt Eichstätt“ (Pfahlstraße 25, Eingang Hofseite)

19.30 Uhr Gemeinsames Abendessen im „Gutmann“, Am Graben 36 (Eichstätt)

Freitag, 17. Juni 2022

Exkursion: Einblicke in die Bedeutung des Steinabbaus im Altmühltal für die Lithographie und den Bilderdruck

10.00 Uhr Besichtigung Solnhofen – Maxberg, SSG, Maxberg 1 / Steinbetrieb, historischer Steinbruch, gegenwärtiger Steinabbau (Führung und Vorführung: Heiner Hertrich und Markus Vogg)

12.30 Uhr Mittagessen im „Schnoorgackl“ (neben dem Steinbetrieb), Solnhofen – Besichtigung des Senefelderdenkmals

14.30 Uhr Führung durch das „Bürgermeister-Müller-Museum“ (Bahnhofstraße 8) (Museumsdirektor Dr. Martin Röper)

16.30 Uhr Besuch in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt, Am Hofgarten 1, (Ltd. Bibliotheksdirektorin Dr. Maria Löffler und Bibliothekar Andreas Kleinert): Vorlage besonderer Inkunabeln der Lithographie, der „Sammlung Lithographie Eichstätt“ und des Originals des „Hortus Eystettensis“ (1613).

18.00 Uhr Empfang in der Residenz Eichstätt von Landrat Alexander Anetsberger, Residenz Eichstätt (Residenzplatz 1)

18.30 Uhr Podiumsgespräch – Spiegelsaal (Residenz): Voraussetzungen und Chancen zur Einrichtung eines „Kulturpfad Senefelder“ im Altmühltal. Teilnehmer: Alexander Anetsberger (Landrat), Josef Grienberger (Oberbürgermeister Eichstätt) und Dr. Victor Henle (Historiker). Gesprächsleitung Dr. Harry Neß (IADM)

20.00 Uhr Gemeinsames Abendessen im Gasthof „Krone“ (Domplatz 3, Eichstätt) im „Stüberl“

Samstag, 18. Juni 2022

Programm: IADM- Fachtagung – Sitzungssaal Rathaus Eichstätt, 1. Stock (Marktplatz 11)

9.00 Uhr Begrüßung durch den Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger

9.30 Uhr Li Portenlänger: Die Technik der Chemischen Druckerei – ein Paradigmenwechsel am Ende des 18. Jahrhunderts

10. 15 Uhr Prof. Dr. Gerhard Kilger: “Saxa loquuntur” – Alois Senefelders Entdeckung am Stein

11.00 Uhr Kaffeepause

11.15 Uhr Dr. Günther Viohl: Die Solnhofer lithographischen Kalke – Kennzeichen und Genese

12.00 Uhr Dr. Victor Henle: Wege vom Bruch des Plattenkalks in die Welt

12.45 Uhr Mittagspause – zur freien Verfügung

14.30 Uhr Jürgen Zeidler: Senefelders Stein als Druckform sowie seine Versuche der Metallographie und Papierographie

15.15 Uhr Wilfried Kusterka: Chromolithographie – Photographie – Offsetdruck: die Entfesselung der Farbe im 19. und 20. Jahrhundert

16.00 Uhr Angela Schröder: Künstlerischer Steindruck am Beispiel der „Saalpresse“ und anderer lithographisch arbeitender Werkstätten

18. 00 Uhr Gemeinsames Abendessen im „Tartufo“, Marktplatz 22 (Eichstätt)

Sonntag, 19. Juni 2022

Fakultativ:

10.00 Uhr Besichtigung des „Museum Das Jurahaus“ (Rot-Kreuz-Gasse 17) (Vorsitzende des Jurahaus-Vereins Eva Martiny).

11.30 Uhr Spaziergang mit Li Portenlänger durch den Bastionsgarten auf der „Willibaldsburg“ (Burgstraße 19) – Besichtigung der in dem Prachtband „Hortus Eystettensis“ von 1613 abgebildeten Originalpflanzen

Die Teilnahme an der Tagung kostet für Mitglieder 50.-€ und für Nichtmitglieder 80.- €. Auszubilde, Schüler und Studierende sind kostenfrei. Eine Anmeldung zur Tagung kann bis spätestens 03. Juni 2022 erfolgen.

c/o Deutsches Zeitungsmuseum
Direktor Dr. Roger Münch
Am Abteihof 1
D-66787 Wadgassen
Phone: +49 (0) 6834.9423-23
muench@deutsches-zeitungsmuseum.de  Verbindlich wird die Anmeldung erst durch rechtzeitige Überweisung der Teilnahmegebühr bis spätestens 07. Juni 2022 auf das Konto des IADM e. V.

IBAN: DE 10 8605 5592 1100 3906 30  BIC: WELADE8LXXX

Tagungsgebühr:

IADM-Mitglieder 50 €
Nicht-Mitglieder 80 €
Auszubildende, Schüler, Studierende kostenfrei

Wir bitten, die Tagungsgebühr bis spätestens 7. Juni 2022 auf das IADM-Konto zu überweisen.

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Sonderausstellung des Gutenberg-Museums zeigt Druckgrafiken des 20. Mainzer Stadtdruckers Tobias Gellscheid

“Nocturne”, (Tobias Gellscheid, 2015) © Gutenberg-Museum/Tobias Gellscheid

 

„Road to Nowhere – Druckgrafiken von Tobias Gellscheid“  heißt die neue Ausstellung, die pnademiebedingt jetzt erst am 19. Januar 2022 eröffnet wurde. Diese Schau zeigt einen repräsentativen Querschnitt durch das Werk des von 2018 bis 2019 amtierenden Mainzer Stadtdruckers und ist von 20. Januar bis 22. Mai 2022 zu sehen.

Der renommierte Mainzer Stadtdruckerpreis ist mit einer Einzelausstellung im Gutenberg-Museum verbunden und würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Druckgrafik. Die Arbeiten Gellscheids fokussieren sich auf die Popkultur als Phänomen der westlichen Nachkriegsgesellschaften und konzentrieren sich dabei auf deren ursprünglichste Präsenz in den 1950er und 1960er Jahren. Dabei sind Holz- und Linolschnitt sowie der Holzstich die bevorzugten technischen Medien des 1983 geborenen Künstlers.

Der in Pößneck geborene Gellscheid erlernte in Flensburg das Handwerk der Holzbildhauerei und arbeitete bis zu seinem Studium an der Kunsthochschule Burg Giebrichstein in Halle (Saale) als freischaffender Holzbildhauer und später als Restaurator. Im Jahr 2015 absolvierte er auf der Burg sein Diplom bei Prof. Thomas Rug in der Studienrichtung Grafik.

Nachdem das Gutenberg-Museum eine Auswahl der Werke von Tobias Gellscheid auf der art KARLSRUHE in einer spannenden Kabinett-Ausstellung präsentiert hat, freut sich Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig nun eine Auswahl des Gesamtwerks des Künstlers im Gutenberg-Museum zeigen zu können:

„Dass wir nun auch aktuellste Arbeiten des Künstlers präsentieren können, die während der Pandemie entstanden sind, empfinde ich als besondere Bereicherung.“

Pandemiebedingt kann nur eine begrenzte Anzahl an Gästen teilnehmen. Aus diesem Grund ist eine Anmeldung per Mail unter besuch.gm@stadt.mainz.de oder telefonisch unter 06131 / 12 3411 erforderlich. Der Besuch ist nur unter Vorlage eines 2 G-Nachweises möglich.

Ansprechpartnerinnen: Dr. Annette Ludwig, Direktorin,
Tel. 06131 / 12 26 40, E-Mail: gutenberg-museum@stadt.mainz.de Martina Illner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Tel. 06131 / 12 26 79, E-Mail: martina.illner@stadt.mainz.de

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In Mainz gedruckte Noten erober(te)n die Welt. Verlängerung der Ausstellung bis 9. Januar 2022

Quelle: Gutenberg-Museum Mainz

Nach dreimaliger coronabedingter Verschiebung und Neuorganisation konnte die schon für 2020 geplante Sonderausstellung „Noten für die Welt“ am 15. Juli eröffnet werden. Aufgrund des großen Besucherinteresses wurde jetzt entschieden, die Ausstellung bis 9. Januar 2022 zu verlängern. Mit der Schau, die einen Bogen spannt von den Neumen des Mittelalters bis hin zu den Notationen des 20. und 21. Jahrhundert, würdigt das Gutenberg-Museum das 250-jährige Jubiläum des Mainzer Schott-Verlags, das 2020 feierlich begangen werden sollte. Die Schau gibt mit einem Abriss der Notationsgeschichte  einen Überblick über wichtige Stationen der 250-jährigen Geschichte des Schott-Verlages, der 1770 von Bernhard Schott in Mainz gegründet wurde und heute als einer der ältesten und traditionsreichsten Musikverlage der Welt gilt.

Vor 250 Jahren gründete Bernhard Schott 1770, dem Geburtsjahr Ludwig van Beethovens, in Mainz den Schott-Verlag, der heute zu den ältesten und traditionsreichsten Musikverlagen der Welt zählt. Gezeigt werden neben Highlights aus dem Archiv des Schott-Verlags hochkarätige Leihgaben aus dem Germanischen Museum Nürnberg und der Bayrischen Staatsbibliothek.

In den Exponaten spiegeln sich die Wegmarken europäischer Musikgeschichte ebenso wider wie wichtige Stationen der Notationsgeschichte”,

sagt Prof. Maria Linsmann-Dege, die die Ausstellung inhaltlich erarbeitet hat. Angeregt durch Dr. Annette Ludwig war ein kleines Team des Gutenberg-Museums mit der Organisation und Realisierung dieser Ausstellung befasst.

Aus druckhistorischer Sicht ist der Schott-Verlag auch deshalb interessant, weil er schon ein Jahr nach Alois Senefelders Erfindung der Lithografie das neue Verfahren des Flachdrucks für den Musiknotendruck eingeführt hat. So lesen wir auf der Website des Verlages:

Im Jahr 1780 erhielt Bernhard Schott vom Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal das in Mainz erstmals verliehene „Privilegium exclusivum“ und das Prädikat „Hofmusikstecher“. Damit war eine wichtige Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg des jungen Unternehmens geschaffen, denn es bedeutete, dass innerhalb des Kurfürstentums niemand die von ihm hergestellten Musikwerke nachstechen oder verkaufen durfte. Ab 1799 benutzte Schott als einer der ersten Musikverleger das um 1796 entwickelte Vervielfältigungsverfahren der Lithographie, so dass seine Noten bald in einer hohen Auflage gedruckt und verbreitet werden konnten.

https://de.schott-music.com/about/history

Als Augenschmaus gibt es in der Ausstellung die Originalpartitur von Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg aus dem Jahre 1866/67 zu sehen, die als Leihgabe des Gemanischen Nationalmuseums in Nürnberg dem Gutenberg-Museum zur Verfügung gestellt wurde. Ergänzt werden die ausgewählten Exponate durch Hörbeispiele als zuätzlichen Ohrenschmaus.

Die Grußworte zur Eröffnung der Ausstellung können auf der Website des Museums www.gutenberg-museum.de digital erlebt werden.

Zu sehen ist die Ausstellung im Gutenberg-Museum, Weltmuseum der Druckkunst, Liebfrauenplatz 5, D-55116 Mainz.

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Wie das Bild ins Buch kommt. Eine Sonderführung zum „Wochenende der Grafik“ im Gutenberg-Museum in Mainz

 

Martin Luther: Auslegung der Episteln und Evangelien vom Advent an bis auf Ostern, Wittenberg: Hans Lufft, 1530, GM-Ink 9,2

 

Wenn in zahlreichen Museen und grafischen Sammlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz das „Wochenende der Grafik“ ansteht, ist auch das Gutenberg-Museum wieder mit dabei: Am Samstag, 13. November, 11.15 Uhr, führt Ulla Reske, M.A. durch das Weltmuseum der Druckkunst, um die zahlreichen im Hochdruck hergestellten Arbeiten im Ausstellungsgebäude vorzustellen.

Alljährlich demonstrieren Museen in Veranstaltungen des „Netzwerks Graphische Sammlungen“, dem auch das Gutenberg-Museum angehört, an einem Wochenende im November, welche Schritte nötig sind, um von einem Künstlerentwurf zum fertigen Druckprodukt zu kommen und warum man in der Buchillustration „Äpfel nicht mit Birnen vergleichen“ kann. Auch im Gutenberg-Museum sind gezeichnete, aquarellierte oder mit druckgrafischer Technik hergestellte Grafiken ausgestellt. Johannes Gutenberg, dem das Weltmuseum der Druckkunst gewidmet ist, ist für seine Erfindung des Druckens mit beweglichen Lettern aus Metall berühmt. Doch in seinen Bibeln sind farbige Zeichnungen und Initialen zu finden, die nach dem Druck in individueller Handarbeit von Illustratoren eingefügt wurden und damit jede Ausgabe zu einem Unikat machen.

 

 

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Die Lithografie im “langen Jahrhundert” zwischen Revolution und Krieg. Dem Erfinder der Lithografie Alois Senefelder zum 250ten Geburtstag

Kupferstich und Lithographie raufen. Henri Daniel Plattel. Lithografie von A. Fournier

 

Alois Senefelder, der Erfinder der Lithografie, wäre heute 250 Jahre alt geworden. Dies nehmen wir zum Anlass, um im Jahre 2022 den technik- und kulturgeschichtlichen Spuren der Lithografie von ihren Anfängen bis zum Ende des „langen Jahrhunderts“ (1789 bis 1914) mit mehreren geplanten Blog-Beiträgen zu folgen. „Die Lithografie im langen Jahrhundert zwischen Revolution und Krieg“ ist der gemeinsame Titel, unter dem die Einzelbeiträge stehen. Die ab Mai 2022 geplanten Blog-Beiträge stehen auch in Zusammenhang mit der Jahrestagung 2022 des IADM e.V. vom 16. bis 19. Juni in Eichstätt, die dem Thema “Der Stein des Senefelder: ein druckgeschichtliches Kulturerbe” gewidmet ist.

Zu Lebzeiten von Alois Senefelder dominierten in Europa seit mehr als 300 Jahren Holzschnitt, Kupferstich und Radierung den Bildermarkt für gedruckte Kunst und gedruckte Buchillustrationen. Im Hochdruck und Tiefdruck wurden gedruckte Bilder entweder durch erhabene oder tiefliegende Reliefstrukturen bestimmt. Alois Senefelder erfand den Bilderdruck neu und befreite ihn durch das Flachdruckverfahren der Lithografie vom Primat der Linie. Im Alter von 25 Jahren wird Senefelder, ein künstlerischer und zeichnerischer Laie, ungewollt zum Erfinder dieses neuen druckgrafischen Verfahrens für die Vervielfältigung handgeschriebener Texte und des Bildes.

Als Sohn einer Schauspielerfamilie in Prag geboren, studiert er auf Geheiß seines Vaters, Peter Senefelder, die Juristerei in Ingoldstadt. An seiner eigentlichen Liebe zum Theater und dem Schreiben von Theaterstücken kann der erfolgreiche Abschluss seines wohl eher ungeliebten Studiums nichts ändern. So versucht er sich zuerst vergeblich als Schauspieler zu profilieren, aber sein Talent reicht nicht aus. Als es ihm auch nicht gelingt, Verleger für seine Theaterstücke zu finden, entschließt er sich, selbst zum Verleger zu werden, was ohne Bleilettern, Druckerpresse und Geld in damaliger Zeit allerdings ein schwieriges Unternehmen ist. So wird er ungewollt zum „Quereinsteiger“ in die druckgrafischen Verfahren des Bilderdrucks, obwohl es ihm zunächst nur darum ging, zu Gutenbergs teuren Bleisatzlettern eine Alternative zu erfinden: Dazu schreibt er in seinem 1818 veröffentlichten Lehrbuch der Lithografie und des Steindrucks:

„Ich wollte nämlich gewöhnliche Buchdruckerschrift ganz genau und zwar verkehrt nachschreiben lernen. Wenn ich einmal hierin die gehörige Geschicklichkeit hätte, dachte ich dieselbe auf eine nach gewöhnlicher Art mit Ätzgrund überzogene Kupferplatte mit einer elastischen Stahlfeder zu schreiben, sodann mit Scheidewasser (Salpetersäure, Anmerk. des Verfassers) einzuätzen und beim Kupferdrucker abdrucken zu lassen.[1]

Von dem Gedanken getrieben, sein eigener Verleger zu werden, entfaltet sich Senefelders unermesslicher Erfindergeist. Zwischen 1796 und 1798 erfindet er 25 verschiedene „Manieren“, um auf einem glatt geschliffenen Kalkstein aus Solnhofen mit einer selbst erfundenen lithografischen Tinte zu schreiben und zu zeichnen, um von diesem Stein drucken zu können. Er erfindet eine revolutionäre handwerkliche Technik, deren Vorteil gegenüber Holzschnitt, Kupferstich und Radierung vor allem ihre „Wohlfeilheit“ ist, mit der sich die Bildnachfrage des Bürgertums nach Bildern für unterschiedliche soziale Schichten befriedigen lässt. Die Zeit der napoleonischen Koalitionskriege ist einerseits geprägt vom Geist der Aufklärung und andererseits vom Geist der Restauration und geistigen Verklärung. In diesem Zeitgeist wird die Lithografie noch vor der Erfindung der Fotografie zu einem Medium, das der Bildpublizistik und der Farbigkeit der Druckgrafik maßgeblich einen Impetus gibt. Die Lithografie bleibt im Unterschied zum Holzschnitt, dem Kupferstich und der Radierung resistent gegenüber dem nächsten neuen Medium, der Fotografie, weil sie mit der fotografischen Technik eine Symbiose eingehen konnte, die selbst die Digitalisierung der Bilder und ihrer Verbreitung überdauert hat.

  1. Alois Senefelder. Lehrbuch der Lithographie und des Steindrucks; S. 5
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Die Briefkultur im Internetzeitalter vor dem Hintergrund von 2000 Jahren schriftlicher Kommunikationsgeschichte

 

Dr. Annette Nünnerich-Asmus, Dr. Annette Ludwig und Dr. Erwin Kreim bei einer Veranstaltung auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse
Bildrechte: Gutenberg-Museum, Mainz

 

Vortragsveranstaltung im Gutenberg-Museum in Mainz

Mittwoch, 3. 11. 2021, um 18 Uhr

Gibt es im Internetzeitalter noch eine Briefkultur? Und was versteht man unter Netiquette? Diesen Fragen gehen der Sammler Dr. Erwin Kreim, die Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig und Verlegerin Dr. Annette Nünnerich-Asmus bei dieser Veranstaltung im Gutenberg-Museum nach.

Unter dem Titel „Briefkultur im Internetzeitalter — Netiquette” wird aus Anlass der Museumspublikation „Bestseller – Briefsteller. Die Sammlung Kreim“, ein Blick auf die Geschichte der schriftlichen Kommunikation geworfen. Anhand der einzigartigen Briefsteller-Sammlung des Gutenberg-Museums beleuchten die „Macher“ der Publikation die Kultur des Briefeschreibens und klären, was unter Netiquette zu verstehen ist. Marie-Christin Stabel wird dazu kurze Textpassagen aus dem Band rezitieren.

Wer auf bibliophile Entdeckungsreise gehen möchte, erhält mit dem vom Gutenberg-Museum herausgegebenen Werk „Bestseller – Briefsteller. Die Sammlung Kreim“ einen umfassenden Überblick über sechs Jahrhunderte Kommunikationshistorie.

Der Band stellt den Auftakt der neuen Schriftenreihe „Verborgene Schätze des Gutenberg-Museums“ dar, die in loser Folge Einblicke in die reichen Sammlungsbestände des Gutenberg-Museums geben soll.

 

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Von Gutenberg zu Goethe: Dr. Annette Ludwig verlässt das Gutenberg-Museum und geht nach Weimar

Die Direktorin Dr. Annette Ludwig verlässt 2022 das Gutenberg-Museum Mainz. (Foto: Klassik Stiftung Weimar)

Anlässlich des 500. Geburtstags von Johannes Gutenberg, dem Erfinder der Typografie, gründeten die Bürger der Stadt Mainz im Jahre 1900 das Gutenberg-Museum, um dessen Erfindung einem breiten Publikum bekannt zu machen. Die Eröffnung eines der ersten Druckmuseen der Welt fand am 23. Juni 1901 statt. Seit 2010 ist die Kunsthistorikerin Dr. Anette Ludwig mit viel Engagement und Kreativität dabei, das kulturelle Erbe Johannes Gutenbergs zeitgemäß in unsere digital gewordene Gegenwart zu transformieren, um so die kulturelle Erinnerung an Gutenberg zu erhalten.

„Wir wollen ein lebendiges Museum werden, Maschinen zum Sprechen bringen, neue Elemente integrieren“

sagte Dr. Annette Ludwig seinerzeit gegenüber der Internet-Zeitung Mainz&. Nun verlässt sie das Gutenberg-Museum und folgt einem Ruf in die Goethe-Stadt Weimar, wo sie voraussichtlich ab Frühjahr 2022 Direktorin der 21 Museen der Klassik Stiftung Weimar wird. Wir gratulieren ihr dazu. Ein großer persönlicher Erfolg für Dr. Annette Ludwig und ein herber Rückschlag für den Neubau des Gutenberg-Museum in Mainz.

Als die engagierte Initiative von Dr. Annette Ludwig für den Neubau und die Neukonzeption des Gutenberg-Museums im Februar 2016 zu dem aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangenen Plan für einen Museumsneubau mit modern gestalteten Bibelturm quasi unter Dach und Fach war, bewirkte 2018 ein Bürgerentscheid der Mainzer Bürger die Politik der Stadt Mainz dazu, die Pläne erst einmal auf Eis zu legen. Hatten 118 Jahre zuvor Mainzer Bürger dem Weltmuseum zu seiner Gründung verholfen, so verhalfen sie ihm jetzt zu einem vorläufigen Ende. Doch Dr. Annette Ludwig ließ sich nicht entmutigen und kämpfte weiter. Jetzt, 2021, steht ihr “Herzensprojekt” erneut am Start und wartet auf seine Realisierung. Aber an der Stelle war die Stadt Mainz vor drei Jahren ja schon einmal.

Nicht zuletzt ihr unermüdlicher Kampf für die Rettung des kulturellen Erbes Gutenbergs in die digitale Zeit hat Dr. Annette Ludwig schließlich zu Goethe nach Weimar geführt, denn in einer Presseerklärung der Klassik Stiftung Weimar heißt es:

„Mit Annette Ludwig gewinnt die Klassik Stiftung Weimar eine profilierte Museumsmanagerin, die gattungsübergreifende Erfahrungen aus den Bereichen des Sammelns, Forschens und Vermittelns mitbringt. Seit Mai 2010 ist sie Direktorin des Gutenberg-Museums in Mainz und prägt das Profil des „Weltmuseums der Druckkunst“ nicht nur durch einen strukturellen Innovationskurs, der die Erschließung des Themas Bauhaus in Rheinland-Pfalz einschließt, sowie die Initiative für die baulichen, inhaltlichen, szenografischen und trägerschaftlichen Vorbereitungen eines Museumsneubaus, sondern auch als Kuratorin für das 19. bis 21. Jahrhundert mit international beachteten Sonderausstellungen zu Typografie, Buchkunst und Druckgrafik.“

Ausführlichere Informationen zum Wechsel von Annette Ludwig von Mainz nach Weimar gibt es auf dem Podcast des SWR 2 zur Kultur aktuell und der Internetzeitung für Mainz .

 

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Wie Noten aufs Papier kommen zeigt das Gutenberg-Museum in Mainz

Notenstichvorführung im Gutenberg-Museum in Mainz

Im Rahmen seiner Ausstellung „Noten für die Welt,“ die noch bis zum 7. November in Mainz zu sehen ist, zeigt das Gutenberg-Museum am 30. September 2021 um 16 Uhr die Technik des Notenstichs live. Peter Gass-Domes, gelernter Notenstecher und langjähriger Mitarbeiter des Musikverlags  Schott, führt anlässlich des 250-jährigen Jubiläums des Mainzer Schott-Verlags diese spannende Technik vor.

Der Notenstich ist ein Tiefdruckverfahren und wurde bis ins späte 20. Jahrhundert angewandt. Er erfordert das spiegelverkehrte Einschlagen jeder einzelnen Note in Metall. Dieses alte und bedrohte Verfahren des Notenstichs bekam ab etwa 1798 Konkurrenz durch die von Alois Senefelder erfundene Lithografie, bei der die Noten spiegelverkehrt mit Feder und Tinte auf einen Litho-Stein  geschrieben wurden, die anschließend im Flachdruckverfahren gedruckt wurden. Beide handwerklichen Techniken sind heute durch computergestützte Satz- und Drucktechniken völlig verschwunden. Die Gäste bekommen einen einzigartigen Einblick in das alte, bedrohte und verschwindende Handwerk des Notenstichs. Für die Führung ist lediglich der Museumseintritt zu entrichten. Es ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 06131/123411 oder per Mail

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