In Mainz gedruckte Noten erober(te)n die Welt. Verlängerung der Ausstellung bis 9. Januar 2022

Quelle: Gutenberg-Museum Mainz

Nach dreimaliger coronabedingter Verschiebung und Neuorganisation konnte die schon für 2020 geplante Sonderausstellung „Noten für die Welt“ am 15. Juli eröffnet werden. Aufgrund des großen Besucherinteresses wurde jetzt entschieden, die Ausstellung bis 9. Januar 2022 zu verlängern. Mit der Schau, die einen Bogen spannt von den Neumen des Mittelalters bis hin zu den Notationen des 20. und 21. Jahrhundert, würdigt das Gutenberg-Museum das 250-jährige Jubiläum des Mainzer Schott-Verlags, das 2020 feierlich begangen werden sollte. Die Schau gibt mit einem Abriss der Notationsgeschichte  einen Überblick über wichtige Stationen der 250-jährigen Geschichte des Schott-Verlages, der 1770 von Bernhard Schott in Mainz gegründet wurde und heute als einer der ältesten und traditionsreichsten Musikverlage der Welt gilt.

Vor 250 Jahren gründete Bernhard Schott 1770, dem Geburtsjahr Ludwig van Beethovens, in Mainz den Schott-Verlag, der heute zu den ältesten und traditionsreichsten Musikverlagen der Welt zählt. Gezeigt werden neben Highlights aus dem Archiv des Schott-Verlags hochkarätige Leihgaben aus dem Germanischen Museum Nürnberg und der Bayrischen Staatsbibliothek.

In den Exponaten spiegeln sich die Wegmarken europäischer Musikgeschichte ebenso wider wie wichtige Stationen der Notationsgeschichte”,

sagt Prof. Maria Linsmann-Dege, die die Ausstellung inhaltlich erarbeitet hat. Angeregt durch Dr. Annette Ludwig war ein kleines Team des Gutenberg-Museums mit der Organisation und Realisierung dieser Ausstellung befasst.

Aus druckhistorischer Sicht ist der Schott-Verlag auch deshalb interessant, weil er schon ein Jahr nach Alois Senefelders Erfindung der Lithografie das neue Verfahren des Flachdrucks für den Musiknotendruck eingeführt hat. So lesen wir auf der Website des Verlages:

Im Jahr 1780 erhielt Bernhard Schott vom Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal das in Mainz erstmals verliehene „Privilegium exclusivum“ und das Prädikat „Hofmusikstecher“. Damit war eine wichtige Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg des jungen Unternehmens geschaffen, denn es bedeutete, dass innerhalb des Kurfürstentums niemand die von ihm hergestellten Musikwerke nachstechen oder verkaufen durfte. Ab 1799 benutzte Schott als einer der ersten Musikverleger das um 1796 entwickelte Vervielfältigungsverfahren der Lithographie, so dass seine Noten bald in einer hohen Auflage gedruckt und verbreitet werden konnten.

https://de.schott-music.com/about/history

Als Augenschmaus gibt es in der Ausstellung die Originalpartitur von Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg aus dem Jahre 1866/67 zu sehen, die als Leihgabe des Gemanischen Nationalmuseums in Nürnberg dem Gutenberg-Museum zur Verfügung gestellt wurde. Ergänzt werden die ausgewählten Exponate durch Hörbeispiele als zuätzlichen Ohrenschmaus.

Die Grußworte zur Eröffnung der Ausstellung können auf der Website des Museums www.gutenberg-museum.de digital erlebt werden.

Zu sehen ist die Ausstellung im Gutenberg-Museum, Weltmuseum der Druckkunst, Liebfrauenplatz 5, D-55116 Mainz.

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