Willkommen auf dem Blog des IADM e.V.

Internationaler Arbeitskreis Druck- und Mediengeschichte e.v.

Ziele und Zielgruppen

Der Blog Druck- und Mediengeschichte ist ein Blog des Internationalen Arbeitskreises Druck- und Mediengeschichte e.V. (IADM). Der Zweck des Vereins ist es, die Erforschung der Druck- und Mediengeschichte zu fördern.

Dieser Blog wendet sich an alle Medienschaffenden, grafischen und typografischen Druckkünstler*innen, Initiatoren von historischen Druckwerkstätten der Druckkunst, Druckhistorike*innen, Studierende im Bereich Medien, Mitarbeiter*innen in Druck- und Technikmuseen sowie an alle Interessierte der Druck- und Mediengeschichte.

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Die Blog-Beiträge zur Druck- und Mediengeschichte sollen dazu beitragen, das Bewusstsein am Immateriellen UNESCO Kulturerbe der künstlerischen Drucktechniken und der Buchbinderkunst lebendig zu halten und die technikvermittelten Spuren unserer Medienkultur freizulegen. Wir schlagen die Brücke von der vor 600 Jahren begonnenen europäischen Geschichte des Buchdrucks und der Kunst der Druckgrafik in eine medialen Gegenwart mit Computern, Digitalfotografie und Digitaldruck.

In zahlreichen grafischen und typografischen Druckwerkstätten transformieren heute Druckkünstler*innen traditionelle Satz- und grafische Drucktechniken des Hochdrucks, der Lithografie, der Radiertechniken und der Serigrafie mit den innewohnenden Möglichkeiten zur Ruhe, Besinnung und Bewahrung des Immateriellen UNESCO-Kulturerbes der künstlerischen Drucktechniken in unsere hektisch gewordene digitale Gegenwart. Die Liebhaber des gedruckten Buches, Akteure zur Pflege des Immateriellen UNESCO-Kulturerbes des Buchbinderhandwerks und Sammler von Druckgrafiken gehören deshalb ebenfalls zu dem Kreis, den der Blog mit seinem Anliegen ansprechen möchten.

In dem Bewusstsein, dass die historische Entwicklung von der Druck- zur Mediengeschichte sich nicht geradlinig als Folge von Ursache und Wirkung beschreiben lässt, sondern eher als eine mehrdimensionale Metamorphose in eine vernetzte Technikkultur und Kulturtechnik fassbar wird,  gehören auch Liebhaber und Akteure des Immateriellen-UNESCO-Kulturerbes der Morsetechnik, Sammler von Computer- und Medientechnik sowie Technik- und Computermuseen zu dem Kreis, den der Blog und die Jahresfachtagungen des IADM e.V. thematisch ansprechen möchte. Eine zunehmende Entgrenzung von Kultur, Kunst und Technik erfordert auch eine Entgrenzung der Diskurse darüber. Dazu möchte der Blog und der Verein beitragen.  

Der technikkulturelle Wandel hat in der Druck und Mediengeschichte immer auch einen sozialen Wandel bei den produzierenden Akteuren nach sich gezogen. Stichworte wie ‘Druckindustrie 4.0’ oder ‘Arbeit 4.0’ zeigen, dass sich daran bis heute nicht viel geändert hat. Gleichwohl gibt es keine monokausale determinierende Kraft, die als ‘unbewegter Beweger’ weder den vermeintlichen technischen ‘Fortschritt’ noch den Weg in die Kulturlosigkeit vorzeichnet. Geschichte ist blind , sie kennt kein Ziel, aber sie wird von Menschen gemacht.

Druck- und Mediengeschichte in der Gegenwartskultur

Seit der Erfindung der beweglichen Letter durch Johannes Gutenberg und der Druckkunst des Bilderdrucks durch Albrecht Dürer ist der Druck in Europa über Jahrhunderte die alleinige Kulturtechnik zur Vervielfältigung und Verbreitung von Text und Bild durch wenige Spezialisten gewesen. Mit der Industrialisierung, dem Aufkommen der Fotografie und der Telegrafie in der Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte sich die Druckgeschichte zur Mediengeschichte. Unter dem zunehmenden Einfluss der analogen Fotografie, der elektronischen Bildreproduktionstechnik und schließlich des Computers und des Internets konvergierten Printmedien und elektronische Medien zum universalen digitalen Kommunikationsmedium. Smartphone, Tablet-Computer und Digitaldruck gehören heute zu einer Kulturtechnik für Alle. Was dabei einst spezialisierte Druckkunst war, hat auf dem Wege einer ‘digitalen Vergesellschaftung’ das Bewusstsein ihrer analogen Herkunft verloren.

Die technikvermittelten Spuren dieser bis heute nachwirkenden historischen Entwicklung haben Einzelpersonen, Gruppen, staatliche Institutionen, Wissenschaft und Organisationen der Wirtschaft durch gesellschaftliche Diskurse und Handlungen hervorgebracht. Druck- und Mediengeschichte ist vom Wandel dieser Diskurse, ihrer Akteure und den hervorgebrachten Artefakten nicht loslösbar. Erst im technik- und kulturgeschichtlichen Rückblick der sich getrennt voneinander entwickelnden analogen Reproduktion von Text, Druckgrafik und Bild kann die Bedeutung der technischen Konvergenz der Einzelmedien zu ihrer nur scheinbaren Homogenität in der Digitalität für die Kultur unserer Gegenwart ermessen werden .

Die Darstellung und Aufdeckung der Interdependenzen zwischen den historisch erreichten Technikentwicklungen einerseits und den daran anknüpfenden innovativen Ideen der Akteure andererseits macht sich dieser Blog zur Aufgabe. Ganz wesentlich dabei ist die Beschreibung der Ungleichzeitigkeit zwischen zukunftsweisenden Inventionen und tatsächlich stattgefundener gesellschaftlicher Innovation. Mangelnde Anschlussfähigkeit an die historischen Diskurse der Akteure spielen dabei oftmals eine entscheidende und zuweilen tragische Rolle.

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Wenn Sie Mitglied im IADM e.V. werden möchten, genügt schon eine kurze E-Mail an:

Goebel@deutsches-zeitungsmuseum.de

Informationen zum IADM e.V. finden Sie hier: https://www.arbeitskreis-druckgeschichte.de/

 

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